Besuch des Samichlauses auf dem Sozialamt Uster
Am 2.12.2015 hat das Sozialamt Uster Besuch vom Samichlaus erhalten. Was der Samichlaus dem Abteilungsleiter Soziales, Armin Manser, und dem Vizepräsidenten der Sozialbehörde, Peter Salzmann, vorgetragen hat, kann dem nachfolgenden Auszug aus dem «Goldigen Buch vom Samichlaus» entnommen werden.
Sozialamt Uster: Us em «Goldige Buech vom Samichlaus»
So jetzt simmer da uf em Sozialamt Uster... Eigentlich am ene Ort, wo dä Lüüt söti ghulfe werde, aber em Samichlaus sind da Sache z'Ohre cho, wo ihm kei Freud gmacht händ. Am Samichlaus isch es wichtig, das mer armi Mänsche tuet unterstütze und us ihre Miserä use hilft. Drum hät dä Samichlaus au sälber i Junge Jahr sis ganze Hab und Guet a Armi verschänkt. Dän arm si suecht sich kein Mänsch us, das weiss dä Samichlaus.
So jetzt wet er aber mit dä verantwortliche vo dem Sozialamt rede! Wer isch dänn de Herr Manser und wer die Frau Thalmann?
Sind Sie die wo verantwortlich sind für's Schaffe und Würke vo dem Sozialamt?
Guet oder eben nüt so guet. Mir sind da einige Klage z'Ohr cho. Zum Bispiel:
Notunterkünft
Mänsche wo im ene kündigte Mietverhältnis lebed und trotz grosse asträngige kein neui Wohnig gfunde händ, münd in Uster i ihrere Wohnig so lang bliebe bis sie offiziell usgwisse wärded und erst dänn chunt Sozialamt und grifft dänne Lüüt unter Arme. Das ghat doch nöd! Es Sozialamt isch doch verpflichtet Lüüt z'hälfe, wo's selber nüt schaffäd äh zahlbari Wohni z'finde. Au dä Samichlaus hät sogar i dä hütige Ziit Schwierigkeite äs zahlbar's Hüsli im Wald zfinde, wo er s'Jahr dure sis goldige Buch schriebt. Also das isch nüt sehr vorussehend und wohl au nüt zveribare mit dä soziale Arbät, wie mer si glernt hät.
Mietkautionen
Jetzt hät doch dä Samichlaus i dä Richtlinie vo dä SKOS na glueged und geseh, dass s'Rächt vorschriebt, dass Mietkautione vom Sozialamt überno wärde söttet. Aber wie ihm hilfesuchendi Mänsche gseit händ, kommuniziert Sozialamt Uster, dass kei Mietkautione zahlt wärdet. Also das ghat doch nöd! So findet doch die Lüüt erst rächt kei Wohnig.
Huushaltsfüherigsbiträg
Wiiter hät dä Samichlaus ghört, dass Sozialamt Uster en Huushaltsfüherigsbitrag verrechnet, wo eigentlich gar keine verrechnet werde dörf. So hät uf jede Fall s'Zürcher Verwaltigsgricht en Entscheid gefällt, wo das klar reglet. Zum Bispiel bi Gschwüsterti wo sich en Huushalt teiled. Also sogar Grichtsentscheid tut Sozialamt Uster eifach überga, das macht dä Samichlaus hässig. Wieso git's dänn so Gricht, wo das gründlich kläred?
Vord Türe gstellt im Winter
Huu, was mues da dä Samichlaus läse. Im tüfe Winter, wo's chalt und dunkel ischm, hät Sozialamt ä Mutter und ihri eijährigi Tochter ohni neus Dihei eifach vord Türe gstellt. Also das macht dä Samichlaus trurig, wo isch dänn da d'mänschewürdi blibe.
Uijujui, es isch immer nonnig fertig!
Drittuszahlige
Drittuszahlige bi laufände Sozialversichgerigsleistige staht da i mim Buech und witer mun ich lässe, dass Sozialamt Uster vo dä Lüüt, wo uf's Sozialamt chömed, regelmässig verlangt, dass sie für Drittuszahlige vo Sozialversicherigsleistige unterschriebe münd, schusch chömed's kei Gäld über. Das verlanged ihr sogar, wenn gar kei entsprächendi Leistig absehbar sind für ä betroffni Person und sie sälber i dä Lag isch ihri Finanze z'regle... S'Sozialamt hät doch d'Ufgab d'Lüüt wieder id z'sälbständigkeit zfüehre und nüd z'entmündige, so wien ihr das mached. Also da münder nomal über'd Büecher!
Dänn hät dä Samichlaus vo dä UFS ghört, dass Sozialhilfegäld jede Monät muess in Form vo emenä Scheck abgholt wärde. Dä Scheck chan dänn i dä Stadtkasse gege Bargäld ituscht wärde. Das isch also ä chli ä komischi Praxis, find dä Samichlaus und er isch nüt dä einzig! S'Kantonale Sozialamt vo Züri zum Bispiel schriebt i sinä Richtlinie eidütig, das S'Gäld grundsätzlich uf s'Konto vo dä unterstützte Person söll überwise werde. Nur bi begründete Einzelfäll chan Sozialamt di wirtschaftlichi Hilf in Form vo Baruszahlige mache.
Ja und jetzt chunt en Punkt, wo dä Samichlaus gar nüd chan verstah. Jetzt muess er da läse, dass di Unabhänigig Fachstell für Sozialhilferächt scho zwei Mal uf Sozialamt Uster zue cho isch um z'hälfe und die gnännte Pünkt zbespräche. Aber nüüt isch passiert! Ihr händ eifach wieter gwurschtlet... da schinet ihr ä Fitze zbruche vom Samichlaus, damit endlich öpis passiert!
Dä Samichlaus hät nämli lang nadänkt, warum das in Uster so miserabel isch für d'Lüüt. Und er hät fasch ä chli s'Gfühl, dass mehr wet luege, dass Lüt wo Sozialhilf bruched gönnd oder erst gar nüt nach Uster chömed... Die aktuelle Zahle zeiged ja das au ä chli. Oder wie chunts das Uster die tüfschti Sozialhilfequote hät vo allnä Städt?
Damit die Soziali Arbet in Uster in Zukunft nach rechtsstaatliche Reglä funktioniert, unterstützt eui d'UFS am Dunnstig 10. Dezember mit emene Beratigstag. Det chünd all Lüüt, wo bi eui uf em Sozialamt sind, sich äh zweitmeinig hole, um sich allefalls gäge söttigi verstöss zwere.
S'nächsti Jahr möchti dä Samichlaus nümme mit so schwere Vorwürf müesse verbii cho, drum nämet sie Ihri Verantwortig gägenüber dä Mänsche wahr und erinneret sie sich dra, dass Sozialarbeit äh Menscherächtsarbeit isch und sich au däna z'orientiere hät.
Bilder von Klaus Rózsa | photoscene.ch
Berichterstattung in den Medien:
- http://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/fitze-fuers-sozialamt-uster (Beitrag: Radio SRF vom 2. Dez. '15)
- Artikel im Züricher Oberländer vom 2. Dez. '15 http://www.zol.ch/bezirk-uster/uster/Sozialamt-Uster-wiederholt-in-die-Schranken-gewiesen/story/11265939 oder /files/2015-12/2015-12-02-uster-zol.pdf
- Tele Z, Ausstrahlung vom 2. Dez. '15